Kurz und knapp: Nein, KI kann Texter nicht ersetzen, aber künstliche Intelligenz ist ein superhilfreiches Werkzeug für die Texterstellung.
Der KI-Hype geht nun schon eine ganze Weile herum. Überall finden sich Experten, die den Umgang mit KI schulen und perfektioniert haben. Jeder kann es lernen. Jeder kann nun spielend leicht gut lesbare Texte schreiben. Stimmt – insofern der eigene Anspruch eher gering ist oder es sich um einfache kurze Texte wie beispielsweise Produkttexte oder Intro-Texte für Videos handelt.
Möchte man jedoch eine erfolgversprechende Verkaufsseite, Webseiten wie die Über-mich-Seite oder die Startseite, einen Newsletter oder umfangreiche Blogartikel schreiben, sieht es schon eher mau aus.
Und deshalb habe ich auch keine Angst (oder besser: Sorge) als Texterin weiterhin selbstständig zu sein. KI generierte Inhalte brauchen immer noch ein menschliches Auge, das über den Text schaut, Inhalte passend zusammenführt, zielgruppengerechte Sprache anwendet und vor allem Persönlichkeit reinbringt. Nicht zuletzt braucht auch ChatGPT jemanden, der die passenden Prompts schreibt – auch das will gelernt sein.
Trotzdem lässt es sich nicht verleugnen: KI und vor allem ChatGPT ist ein wunderbares Tool! Ich nutze es täglich und wirklich sehr gerne, denn es unterstützt mich hervorragend in meiner Arbeit.
Was ist KI und wie funktioniert ChatGPT beim Texten?
Kennst du den Film “I Robot” mit Will Smith? Ein sehr spannender Film, in dem Maschinen, die auf künstlicher Intelligenz beruhen, in der Lage sind, ihre Programmierung selbst zu verändern. Ganz so weit sind wir (hoffentlich) noch nicht, jedoch verwenden KI-Programme wie ChatGPT bereits heute Algorithmen, um aus Daten zu lernen und selbstständige Entscheidungen zu treffen. Ähnlich wie wir Menschen es tun.
Im speziellen Fall der Texterstellung wurde ChatGPT mit einer riesigen Menge an Daten und Textbeispielen gefüttert und drauf trainiert, basierend auf den erhaltenen Informationen Texte zu generieren. Während des Trainings hat das Modell Muster, Zusammenhänge und Strukturen erkannt und analysiert. Zudem hat ChatGPT gelernt, die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, mit der bestimmte Wörter oder Sätze in einem gegebenen Kontext auftreten.
Bei der Eingabe eines “Prompts” (eines Befehls) erstellt die KI dann eine Wahrscheinlichkeitsverteilung und wählt die wahrscheinlichste Antwort aus. Und das ist auch der Knackpunkt! Die wahrscheinlichste Antwort ist nicht immer die richtige oder sinnvollste!
Modelle wie ChatGPT basieren auf Daten, mit denen sie trainiert wurden. Und Stand heute sind das nur Daten bis Ende 2021. Sie haben also keine Informationen darüber, was im Jahr 2022 passiert ist. ChatGPT hat kein eigenes Verständnis oder Bewusstsein. Es kann nur auf das zurückgreifen, was es während des Trainings gelernt hat. Wenn bestimmte Informationen fehlen, die Daten falsch sind oder es mit ungewöhnlichen Anfragen konfrontiert wird, kann es oft keine sinnvollen Antworten liefern.
Warum wir weiterhin Texter brauchen
Wenn man weiß, wie KI-Modelle wie ChatGPT funktionieren, versteht man auch, warum Texter weiterhin benötigt werden. Wer denkt, dass künstliche Intelligenz wie ein Mensch denkt und lernt, liegt falsch. Sie ist nur so gut wie die Daten, die ihr vorliegen. Sie kann diese Daten zwar sehr gut immer wieder neu zusammensetzen und so beispielsweise gute Definitionen oder Produktbeschreibungen erstellen, aber zu einem guten Texter gehört noch mehr dazu.
Nachteile von KI-Text-Generatoren:
- ChatGPT ist nicht auf dem aktuellen Stand und kann keine aktuellen News oder Meinungen darlegen.
- Künstliche Intelligenz kann keine Fakten prüfen. Sie greift nicht auf spezifische Quellen zurück, sondern nutzt ihre Sammlung erhaltener Daten.
- ChatGPT kann keine Zielgruppen-, Konkurrenz- oder Keyword-Recherche durchführen.
- Oft werden Falschinformationen erzeugt. Das bedeutet, die KI denkt sich Inhalte aus, die überhaupt nicht stimmt. Sie ordnet einfach der Wahrscheinlichkeit nach Wörter aneinander und erzeugt dadurch Inhalte, die nicht wahrheitsgemäß sind.
Um einen möglichst guten und sinnvollen Text zu erhalten, bedarf es deshalb eines ausführlichen Briefings an die KI. Dieses erfolgt in Form eines Prompts. Die Eingabe des Befehls muss sehr genau sein und bis ins kleinste Detail so gut wie möglich ausgeführt werden. Nur so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, einen passgenauen Text zu erhalten.
Darüber, wie so ein Prompt erstellt wird, findet man mittlerweile unzählige Freebies, Vorlagen und Beispiele online. Doch es wichtig zu wissen: Diese funktionieren nicht pauschal für alle Branchen und Zielgruppen.
Wenn du ein paar passende Pompts gefunden hast (du kannst dich natürlich auch selbst an den Befehlen probieren), musst du deinen Text anschließend trotzdem noch mal überarbeiten.
Du musst nämlich:
- Den Inhalt an deine Tonalität und Stil anpassen (sofern du dazu im Prompt keine Vorgabe gemacht hast, bzw. diese nicht richtig umgesetzt wurde).
- Den Text auf Richtigkeit überprüfen. Gibt es Quellen, die erwähnt werden müssen?
- Evtl. deine eigene Meinung zu dem Thema darlegen und anhand von Beispielen untermauern.
Nicht zuletzt solltest du SEO-technisch auch Angst um deine Rankings haben. 😉
Warum KI-Texte gefährlich für dein Ranking sein können
In einem Anfang April abgehaltenen SEO-Hangout stellte Google-Inhaber John Mueller klar, dass KI-generierte Texte gegen die Google-Richtlinien verstoßen. Google verfolgt schon seit jeher das Ziel, seinen Nutzern das bestmögliche und qualitativ hochwertigste Ergebnis zu liefern. KI-Texte, die alle aus denselben Daten stammen, gehören daher nicht dazu.
Diese Bestrebungen lassen sich auch an den vergangenen Google-Updates erkennen, die alle dazu dienten, nutzlose und stumpfe Inhalte im Ranking herabzustufen. Bisher gibt es zwar noch kein Patentrezept, um KI-Texte zu identifizieren, jedoch verfügt Google über Algorithmen, die folgende Hinweise erkennen:
- Sich wiederholende Formulierungen und Strukturen,
- mangelnde Originalität und geringe Satzvariationen,
- ungewöhnlicher Wortgebrauch und
- spammy Backlinks.
Zudem gibt es aktuell immer mehr neu bereitgestellte Software, die anderen Unternehmen und Privatpersonen helfen, KI-Texte zu erkennen – was darauf schließen lässt, dass auch Google in der Lage ist oder bald sein wird, KI-Inhalte zu identifizieren.
Wie ich ChatGPT als Hilfsmittel nutze
Das war jetzt vielleicht alles etwas zu negativ – deswegen kommen wir jetzt zum Positiven. Denn schließlich nutze ich ChatGPT ja auch sehr gern und fast täglich.
Falls du mich für dein Projekt in Betracht ziehst und wissen möchtest, wie ich ChatGPT nutze, dann wird es ab jetzt interessant für dich. 😊
Ideenfindung
Ich glaube, ChatGPT nutze ich dafür am meisten 😅. Aufgrund der riesigen Datenmenge, auf die das Tool zurückgreifen kann, generiert die KI Unmengen an neuen Ideen. Viele davon sind zwar auch absoluter Quatsch, aber oft sind da wirklich sehr gute Inspirationen dabei. Ich nutze es, um mir Themenvorschläge für Blogartikel geben zu lassen oder auch, um Synonyme oder Metaphern zu erzeugen.
Ein Beispiel für Themenvorschläge findest du hier:
Titel-Vorschläge
Auch um mögliche Titel zu generieren, eignet sich das Tool hervorragend. Ich gebe der KI ein Thema vor und bitte sie um eine bestimmte Anzahl von Vorschlägen. Auch hier sind nicht immer erstklassige Möglichkeiten dabei, aber oft kann ich verschiedene Varianten kombinieren oder komme durch bestimmte Impulse auf neue Ideen, die noch besser passen. Hier ein Beispiel, bei dem schon sehr gute Ansätze dabei sind:
Noch besser funktioniert das übrigens, wenn du ChatGPT zuerst mit deinem Text fütterst und dir dann mögliche Titel generieren lässt. Und das gilt nicht nur für Blogartikel, sondern beispielsweise auch für Social Media Posts. Ich erstelle zuerst den Inhalt des Posts, gebe diesen an ChatGPT und erhalte dadurch noch bessere Ergebnisse.
Strukturierung
Blogartikel brauchen eine Struktur. Manchmal ist es leichter, sich eine Struktur vorgeben zu lassen. Nicht immer funktioniert das, aber auch hier lässt sich einiges übernehmen. Ich bleibe einfach beim Beispiel der Amazonas-Reise, hier ein Auszug aus dem Ergebnis:
Umschreibungen
Sich einen Text umschreiben zu lassen ist auch eine sehr praktische Funktion. Nicht um Inhalte einfach zu kopieren und umgeschrieben als eigene Kreation zu verkaufen 😉, sondern um Texte zum Beispiel von der Du-Form in die Sie-Form zu verwandeln. Oder um Texte zu gendern oder ent-gendern. Auch die Umwandlung passiver Texte in aktive Texte oder auch das Umschreiben von Dialekt und Ton ist mit der KI möglich.
Definitionen
Einfache Definitionen sind auch eine gute Aufgabe für ChatGPT. Bei Definitionen müssen keine persönlichen Erfahrungen oder eine bestimmte Tonalität eingebracht werden, sondern sie sind meist sehr faktisch. Das kann das Tool sehr gut! Jedoch müssen hier die Fakten überprüft werden. Wie schon erwähnt, ist es auch möglich, dass das Tool sich Dinge ausdenkt. Falls du nicht gut über das Thema Bescheid weißt, solltest du den Inhalt mit einer kurzen Recherche gegenchecken.
Zusammenfassungen
Wofür braucht man Zusammenfassungen? Da gibt es eine Menge:
- für das “Fazit” eines Blogartikels,
- für Metabeschreibungen,
- um sich die Essenz aus einem längeren Artikel wiedergeben zu lassen,
- Content-Reycling: um aus einem Blogartikel Social Media Posts zu kreieren und
- für die Analyse von großen Datenmengen wie Foren oder Facebook-Gruppen (so kannst du beispielsweise herausfinden, was deine Zielgruppe besonders interessiert).
Für alle genannten Punkte braucht die KI Input und je mehr Input sie bekommt, desto besser ist das Ergebnis. Deswegen sind gerade Zusammenfassungen ein sehr gutes To-do für ChatGPT. Da es auf die eingereichten Daten zugreifen muss, werden so auch weniger Falschinformationen erzeugt.
FAQs
Wie auch bei der Generierung von möglichen Überschriften ist es auch bei der Erstellung von FAQs am einfachsten, wenn du der KI deinen fertigen Text zur Verfügung stellst. Daraufhin kannst du dir sowohl die Fragen als auch die passenden Antworten liefern lassen. Besonders wenn bei Google unter “Ähnliche Fragen” zu einem Thema noch nicht viele Fragen zu finden sind, hast du mit hilfreichen FAQs gute Chance zu ranken!
Keine Angst vor ChatGPT: Warum ich mich trotzdem als Texterin selbstständig gemacht habe
Der Wunsch, SEO-Texterin zu sein, existiert schon länger und ich habe schon einige Zeit vor ChatGPT begonnen, mich in diese Richtung weiterzubilden. Jetzt mit ChatGPT sehe ich weiterhin gute Chancen, als Texterin tätig zu sein und Aufträge zu finden. Und dafür gibt es viele Gründe:
- Der Wettbewerbsvorteil – wenn alle denselben KI-Content schreiben, sticht niemand mehr aus der Maße hervor. Wichtige Faktoren werden den zukünftigen Content noch mehr beeinflussen und darüber entscheiden, welche Seite erfolgreich ist und welche nicht. Diese Faktoren sind beispielsweise eine einzigartige, hilfreiche Aufbereitung mit einer individuellen Art, wie nur du die Dinge erklärst oder präsentierst. Oder auch deine eigene Meinung und deine Erfahrungen zu einem bestimmten Thema, die nur du und keine KI wiedergeben kann.
- Faktenüberprüfung. Jeder mit KI erstellte Text muss weiterhin überprüft werden. Sogar kurze, einfache Texte müssen von einem Menschen kontrolliert und ggf. verfeinert werden.
- Je komplexer ein Text ist, desto mehr müssen menschliche Fähigkeiten hinzugezogen werden. Nur ein Mensch kann wirklich verstehen, was die Suchintention ist, also was der Leser wirklich sehen möchte.
- Früher oder später wird Google KI-Texte aufspüren und abstraften. D. h. vor allem wenn es um SEO geht, werden individuelle und wirklich hilfreiche Texte noch wichtiger. Das Google darauf sehr viel Wert legt, sieht man auch am letzten Update im Dezember 2002 – der Quality Rater Guidelines, in denen das Konzept E-A-T um einen Faktor auf E-E-A-T erweitert wurde. Darin geht es nun nicht mehr nur um Expertise, Autorität und Vertrauen, sondern auch um Erfahrung. Mehr Informationen dazu findest du hier.
Gute Texter werden weiterhin gebraucht. Und die, die sich mit den neuen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz beschäftigen, haben den Vorteil, noch schneller noch bessere Texte zu erstellen. Deswegen sehe ich KI-Tools wie ChatGPT nicht als Gefahr, sondern als Chance. Als ein Werkzeug, das die Arbeit erleichtert und meinen Schreibprozess beschleunigt. 🙂
KI kann viele Aufgaben im Zusammenhang mit der Texterstellung automatisieren, wie z. B. Ideen generieren, Titel vorschlagen, Texte umschreiben, Definitionen liefern und Zusammenfassungen erstellen. Dennoch kann KI die Kreativität, den Einfallsreichtum und das Verständnis für menschliche Emotionen nicht ersetzen, die menschliche Texter in ihre Arbeit einbringen.
KI-Textgeneratoren können keine aktuellen Informationen liefern, keine Fakten prüfen, keine Zielgruppen-, Konkurrenz- oder Keyword-Recherche durchführen und erzeugen manchmal sogar Falschinformationen.
KI hat das Potenzial, die Arbeit von Texter zu erleichtern, indem sie wiederkehrende Aufgaben übernimmt und Zeit spart. Texter sind jedoch weiterhin notwendig, um Inhalte zu überprüfen, Stil und Tonalität anzupassen, Informationen zu recherchieren und qualitativ hochwertige Texte zu erstellen, die den Nutzern einen Mehrwert bieten.
ChatGPT basiert auf Künstlicher Intelligenz und Algorithmen, die aus Daten lernen und Texte generieren können. Es nutzt Wahrscheinlichkeitsverteilungen, um die wahrscheinlichste Antwort auf eine Anfrage zu wählen.
Nein, ChatGPT basiert auf Daten bis Ende 2021 und kann keine Informationen über spätere Ereignisse berücksichtigen.
KI-Texte können sehr gut sein, aber sie sind nicht immer so gut wie menschliche Texte. Menschliche Texter können persönliche Erfahrungen, individuelle Stile und Meinungen einbringen und die Suchintention der Leser besser verstehen. Zudem können sie Fakten überprüfen und hochwertige Texte erstellen, die sich von KI-Texten abheben.
Google hat Algorithmen, die sich auf sich wiederholende Formulierungen und Strukturen, mangelnde Originalität, ungewöhnlichen Wortgebrauch und spammy Backlinks konzentrieren, um möglicherweise KI-generierte Texte zu erkennen.